Drehzahlversuch

Kurzbeschreibung:
Laborversuch DR300 Drehzahlregelung mit variabler Last

Der Laborversuch "Drehzahlregelung mit variabler Last" beinhaltet die Realisierung eines nichtlinearen Eingrößensystems mit zugehörigem Stellglied, Sensoren, Meßausgängen und der Anschlußmöglichkeit verschiedener Regler.

Die Regelstrecke besteht aus einem permanent erregten Gleichstrommotor (M1), dessen Eingangsgröße (Ankerstrom) büer einen unterlagerten Stromregelkreis vorgegeben werden kann. Seine Leistungsendstufe arbeitet im 4-Quadrantenbetrieb. Als Sensoren für die Ausgangsgröße (Drehzahl) sind ein Tachogenerator (T) und ein Inkrementaldrehgeber (I) montiert. Das freie Wellenende des Motors ist über eine Kupplung (K) mit der eines zweiten identischen Motors (M2) starr verbunden. Dieser wird als Generator betrieben. Sein Ausgangsstrom ist frei einstellbar. Das zweite Wellenende des Generators kann zur Befestigung einer zusätzlichen Schwungmasse verwendet werden. Die Motoren sind auf einer Plattform aus Aluminiumprofilen montiert. Das System ist komplett verdrahtet und wird mit nur einer Steckverbindung an die entsprechende Elektronik angeschlossen. Die Motoren und alle sich drehenden Teile werden von einer transparenten, aufklappbaren Acrylglashaube verdeckt.

Block Diagram

In der Grundversion gehört zu dem System DR300 neben dem mechanischen Aufbau ein 19"-Tischgehäuse. In diesem befinden sich die als Stromregler ausgeführten Stellglieder für Motor und Generator, die Signalanpassung, Netzteile und ein Modul mit Meßausgängen. Eine ausführliche Dokumentation des Systems gehört ebenfalls zum Lieferumfang.

Die Option 300-01 erweitert das System um einen analogen PI-Regler, der in dem Tischgehäuse integriert ist. Der Drehzahlsollwert des Motors und der Laststrom des Generators sind durch Einspeisung von Gleichspannungen im Bereich +/-10 Volt über BNC-Buchsen einstellbar. Der Istwert für den Regler ist das gemessene Tachosignal. P- und I- Anteil des Reglers werden über Koeffizientenpotentiometer eingestellt.
Die Option 300-02 erweitert die Grundversion des DR300 um eine Einsteckkarte für einen IBM-AT-kompatiblen PC. Sie verfügt über A/D-D/A-Wandler, digitale I/O- Kanäle und einen zusätzlichen Inkrementalgebereingang.

Der zugehörige Praktikumsversuch "PI-Drehzahlregelung" befaßt sich mit Einstellvorschriften für PI- Regler nach BODE-Diagramm, Betrags- und Symmetrischem-Optimum unter Verwendung der im Versuch ermittelten Streckenparameter. Das PC-Programm wird mit einer Mouse und/oder Tastatur über Pulldown- Menüs gesteuert (Turbo-Vision Oberfläche von Borland). Es ermöglicht eine komfortable Identifikation der Streckenparameter durch Aufnahme von Sprungantworten des offenen Regelkreises. Zur Regelung des Systems ist ein PI-Regler implementiert, dessen Parameter online geändert werden können. Die Güte der Regelung bezüglich Führungs- und Störverhalten kann durch Aufnahme der Systemantwort auf Führungs- und Störgrößenänderungen beurteilt werden. Die Signalverläufe der Eingangsgrößen sind als periodische Funktionen einstellbar. Zur Auswertung der Messungen können diese als Grafik auf dem Bildschirm des PC's angezeigt und auf einem Plotter oder Drucker ausgegeben werden. Das Programm ermöglicht die Speicherung der eingestellten bzw. ermittelten Strecken- und Reglerparameter als ASCII-File. Diese Daten können später wieder geladen werden.

Die Option 300-03 erweitert das unter der Option 300-02 beschriebene Programm um einen Fuzzy- Regler. Der Praktikumsversuch "Fuzzy- Drehzahlregelung" erklärt das Konzept der Fuzzy-Regelung und kann als Aufbaupraktikum zu dem Praktikum "PI-Drehzahlregelung" eingesetzt werden. über eine ASCII-Datei lassen sich beliebige Zugehörigkeitsfunktionen und Regeln definieren. Aus der Winkelgeschwindigkeit des Motors wird als zweite, virtuelle Eingangsgröße die Winkelbeschleunigung berechnet. Ein Vergleich zwischen der Fuzzy-Regelung und der konventionellen PI-Regelung ist durch Umschalten des Reglermodus leicht durchzuführen.

Die Option 300-04 erweitert das System um ein elektrisches Störmodul, das ebenfalls in dem 19"-Gehäuse montiert wird. Auf seiner Front befinden sich Schalter und Potentiometer zur Fehlersimulation. Die manipulierbaren Größen sind das Tachosignal und die Stellgröße für den Motorservo. Beide Signale können skaliert oder abgeschaltet werden.

Die Option 300-05 umfaßt den C++- Quellcode mit Dokumentation zu dem Programm aus Opt. 300-03 mit Bibliotheksroutinen für die grafische Ausgabe und die Fuzzy-Operationen. Er ermöglicht eine einfache Erweiterung der Software für weitere Studien über z.B.: Lageregelung, modellgestützte Fehlerdiagnose, vergleichende Studien von Tachogeneratoren und Inkrementaldrehgebern uvm. Voraussetzung für die Erzeugung eines lauffähigen Programms ist ein Borland C++ Compiler mit Turbo-Vision-Bibliothek.

Technische Änderungen vorbehalten (Stand: 22.2.1996)